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Sport-für-JederMann Bierkellerführung

Martin Weyland

Apr. 27, 2023

Am spielfreien Freitag (wegen der Hallenschließung in den Osterferien) trafen sich die Aktiven von Sport für Jedermann in Wasserburg am Inn zur Kellerbergführung. Motivation und Interesse waren sehr groß, und so konnte in Vogtareuth pünktlich gestartet werden. Auch der unwetterartige Regen während der Fahrt nach Wasserburg konnte unser Vorhaben nicht beeinträchtigen.

 

Eingangs gab es einen guten Überblickvortrag über die Historie des Bier-brauens in Wasserburg. Wir erfuhren nicht nur, wie überverhältnismäßig viele Brauereien hier früher existierten, sondern auch warum Wasserburg einen deutlich höheren Stellenwert hatte, als das heute der Fall ist. Im Wesentlichen waren es die Funktion als Hafen der Münchener Regierungsprominenz, als Knotenpunkt für den Salzhandel und ganz generell die gute Verkehrsanbindung zu Lande und Wasser. Von all dem Glanz, aber auch der Bierbrauerei, ist heutzutage leider kaum mehr etwas übrig, und so verstecken sich heute auch die Reste der Bierkeller hinter dem Parkhaus am Kellerberg, dem das frühere Bruckbräu-Areal weichen musste. Und auch die ehemalige Kapelle oberhalb der Bierkeller ist längst verschwunden.

 

Die Geschichte der Bierkeller begann gegen Ende des 17. Jh. und schloss 1994 mit dem Ende der Nutzung als Lagerkeller durch die letzte Wasserburger Brauerei Fletzinger. Es gibt acht Bierkeller. Diese sind Adam-Gräf-Keller, Gerbl-Keller,    Klement-Stechl-Keller, Johann-Baptist-Enzinger-Keller, Andrä-Niggl-Keller, Jakob-Beer-Keller und Franz-Gassner-Keller.


 

Über die Hälfte der in Wasserburg ansässigen (19) Brauereien nutzten den Kellerberg für die Anlage ihrer Bierkeller. Dies ist u.a. der geologischen Besonderheit des Materials zuzuschreiben, das einen einfachen Tunnelvortrieb ohne schweres Gerät, oder Stützmaßnahmen, ermöglichte. Besonders interessant ist, dass einige Keller stirnseitig einfach mit dem natürlichen Material, aber ohne befestigte Wand, enden. Und wenn man genau hinschaut, kann man sogar sehen, dass alles für eine Verlängerung der Keller vorbereitet ist, denn das Deckengewölbe endet mit hälftig versetzten Steinen, was einen nahtlosen Anschluss erlauben würde. Diese Konstruktion sieht fast wie ein Zahnrad aus, und der Zahn der Zeit hat tatsächlich deutlich an den Bierkellern genagt. Nur dem hohen Einsatz von einer Handvoll von Ehrenamtlichen ist es zu verdanken, dass die Keller heute so gut hergerichtet für Besichtigungen zur Verfügung stehen. Diesen Enthusiasmus spürt man auch während der fast zweistündigen Führung deutlich! 

Gezeigt und erklärt werden die Nutzung der einzelnen Keller, die von Sudpfannen, Gärbottichen, gemauerten Tanks bis zur reinen Bierlagerung in Holzfässern reichen. Spannend ist dabei, dass mit der Zeit, motiviert durch Besitzer- bzw. Nutzungswechsel, zwischen den einzelnen Kellern Quergänge entstanden sind, so dass das Wegenetz heute etwas Labyrinth-artiges hat. 


Während der Führung durch die mit ca. 8 °C kühlen Keller kann man sich zumindest ansatzweise in die früheren Arbeitsbedingungen hineinversetzen, was vom Kerzenlicht noch unterstützt wird. Angenehme

Arbeitsbedingungen sehen jedenfalls anders aus: 7 Tage die Woche, von früh um 4 bis abends um 9, ohne Tageslicht, mit eigentlich ungeeigneter Kleidung, das war echte Knochenarbeit. Darüber kann auch das tägliche Freibier, das die Arbeiter erhielten, nicht hinwegtäuschen. Mühsam war auch schon der Zugang zum Arbeitsplatz, der über steile Schächte und Leitern in die Tiefe führte. Dies war deswegen so konstruiert, weil über die Zugangstüren sonst zu viel Wärme nachgeströmt wäre. Dieser Punkt war umso wichtiger, als man anfangen hatte, die Keller mit Eis aktiv zu kühlen, um die Lagerzeit des Bieres zu verlängern, denn brauen durfte man im Sommer per kurfürstlichem Dekret von Georgi bis Michaeli nicht. Ein bisschen erinnert das starke Märzenbier, und auch die Starkbierfeste, an diesen Zusammenhang.

 

Die einzelnen Keller hatten außer den Zugangsschächten auch noch Entwärmungskamine, die einerseits durch die natürliche Konvektion der Entfeuchtung dienten, und andererseits zu einer gleichmäßigeren Temperaturverteilung in den Kellern führten. Dieses System funktioniert heute natürlich nicht mehr so richtig, so dass es im Winter zwar tatsächlich relativ trocken in den Kellern ist, im Sommer aber nicht. 


Übrigens sind alle Keller mit Gefälle zum Eingang hin konstruiert, so dass im Fall eindringenden Wassers der Abfluss sichergestellt gewesen ist. Doch das Thema Feuchte bezieht sich nicht nur auf eindringendes Wasser, sondern auch die durch die Nutzung entstehende Feuchte. Die in den letzten Jahren der Nutzung, wegen notwendiger Hygiene, vorgeschriebene Verputzung von Wänden und Deckengewölbe war deshalb aber ein Fehlschuss und das frühere, einfache Kalken vmtl. doch der bessere Weg.

 

Das Eis für die Bierkeller kam übrigens i.W. aus dem Staudhamer See, der in früherer Zeit planbar regelmäßig zugefroren ist. Dort wurden dann die Eisblöcke geschnitten, mit einfachen Fuhrwerken zu den Kellern geschafft, zerkleinert und eingelagert. Das war auch keine einfache Arbeit, aber vielleicht trotzdem sogar eine recht willkommene Abwechslung, in jedem Fall aber eine mindestens kleine Einnahmequelle, für die sonst in der Winterzeit quasi arbeitslose, landwirtschaftlich geprägte, Landbevölkerung. 


Die Kellerfreunde im Heimatverein Wasserburg haben ganze Arbeit geleistet, und tun es noch, so dass wir alle schwer beeindruckt zum anschließenden gemeinsamen Abendessen gegangen sind. Und insgesamt war das Fazit eindeutig: diese Kellerberg-Führung ist etwas Besonderes, und kann deshalb nur weiterempfohlen werden. Und der Ausflug war ein großartiges Erlebnis für alle Beteiligten! 


Martin Weyland, 25.04.2023


Rechts das kleinste Fass seiner Zeit 6,5 Liter.   Wurde nach der Arbeit verteilt.

  • Abzugskamin zur Temperatur Regelung. 

  • Zum reinigen der Bierkammer waren nur Lehrlnge geeignet
     (Noch  sehr schmächtig )

  • Eingang zum Adam-Gräf-Keller

  • Noch funktionsfähiger Mechanismuss zum Befüllen von einem Fass Bier.

  • Flaschen bereit zur Füllung.

  • Hier musste man drehen damit sich Druck aufbaute, um das Bier zum Fließen zu bringen.

  • Viel Applaus für die sehenswürdige und spannende Führung.

  • Gespannte und aufmerksame Zuhörerschaft.

  • 1 Euro eine Flasche Bier. ( Pils )

  • Ein frisches und absolut verdientes Glas Bier für den Leiter der Führung.

  • Die ersten Bierfilter von denen jeder einzelne gewechselt werden konnte.

  • Drucksäule zur Kontrolle beim Abfüllvorgang.

  • Offene Bierwanne

  • Werkzeuge für Eisblöcke.  Sägen Zangen und Haken.

von Bock Sepp 26 März, 2024
Bericht RAMADAMA-Aktion 2024 Trotz ungünstiger Wettervorhersage fanden sich am Samstag, den 23. März pünktlich um 10.00 zwölf Helfer ein, um die diesjährige RAMADAMA-Aktion zu unterstützen. Neben zehn Mitglieder der Abteilung Sport-für-JederMann haben sich mit Lisi Standlhuber von der Abteilung Fitness & Tanz (vormals Damengymnastik) und Alois Siglreitmaier von der Abteilung Tischtennis noch zwei fleißige Unterstützer beteiligt. So konnten wir dieses Jahr vier Gruppen bilden, die sich ausgestattet mit Sammelwerkzeug und regensicherer Kleidung auf den Weg machten. Neben den drei bekannten Dorfgebieten haben wir dieses Jahr erstmals auch einen Außenbereich in Angriff genommen. Toni Görgmayr schlug dazu den Viehausener Baggersee und den Parkplatz an der Kreisstraße zwischen Vogtareuth und Oberwindering vor. Und in der Tat sind wir dort leider sehr fündig geworden. Man kann festhalten, dass im Dorf löblicherweise wenig Müll zu finden war, aber dafür gerade an den Hauptstraßen sehr viel Dreck abgelagert wird. Nach zwei Stunden und gut durchnässt trafen wir uns wieder, um dann gemeinsam unsere Beute zu begutachten und um anschließen beim Gassner die vom Bürgermeister Rudi Leitmannstetter versprochene kleine Stärkung zu uns zu nehmen. Wieder wurde bei dieser Gelegenheit die Aktion und vieles mehr aus dem Gemeinde leben diskutiert. Sepp Bock Teilnehmer SfJ: Dorn Jörg, Stadlhuber Franz, Görgmayr Toni, Pecher Günther, Paluch Bernd, Schuber Gustl, Widl Sepp, Friedsam Werner, Maier Ludwig, Bock Sepp
19 März, 2024
19 März, 2024
Damit die Bambini-Mannschaft des SVV trotz kühler Vorfrühlings-Temperaturen schick und zweckmäßig gekleidet mit dem Außentraining beginnen kann, haben ihre Trainer Bernd Grabl und Horst Quelle einheitliche Trainingsanzüge für sie organisiert. Die Anschaffung wurde mit 1.500 Euro von der Firma e-vein GmbH gesponsert, die sich kurz vorstellen möchte: Die e-vein GmbH (aus dem Englischen: e-vein = electrical vein, also „elektrische Vene“) ist ein ortsansässiges Unternehmen, das seit 2018 auf die Entwicklung von Kabelbäumen spezialisiert ist. Die individuellen Verkabelungslösungen transportieren Daten und Signale und sind in der heutigen Zeit grundlegender Bestandteil von internetfähigen (smarten) Produkten. Derzeit bedient die e-vein GmbH vor allem Kunden aus dem Bereich der Robotik, der Industrie 4.0, sowie der Fahrzeugtechnik. Mit dem Sponsoring wollen die Geschäftsführer und Brüder, Georg und Vitus Höß, den Sportverein und vor allem die Kinder bei Bewegung, Spiel und Spaß unterstützen. Der SVV bedankt sich recht herzlich für das Sponsoring und wünscht Mannschaft und Firma viel Erfolg!
19 März, 2024
Seit Oktober trifft sich die Kindertanzgruppe des SVV unter der Leitung von Babsi und Fiede wöchentlich zum gemeinsamen Training in der Turnhalle. Während die rund 40 Mädchen und Buben von ca. 6-12 Jahren anfangs nur zum Spaß tanzten, wurde es Richtung Fasching zunehmend ernst: Es wurde fleißig geprobt und ein richtiger Superhelden-Auftritt einstudiert, der im passenden Kostüm zahlreiche Faschingsveranstaltungen bereicherte. So trat die Gruppe nicht nur in Schule und Kindergarten auf, sondern erfreute auch beim Seniorennachmittag der Frauengemeinschaft sowie beim Kinderfasching in Vogtareuth und Schonstett ein bunt gemischtes Publikum. Auch bei den Faschingsumzügen in Söchtenau und Prutting war die fröhliche Truppe mit von der Partie. Das i-Tüpfelchen auf den einheitlichen Kostümen waren natürlich die eigens von Hannes Herzog designten Anstecker, die dank einer Spende der Bäckerei Adlmaier gekauft werden konnten. Bis Ostern können tanzbegeisterte Kinder gerne montags von 15:30 bis 16:30 Uhr in der Turnhalle der Grundschule Vogtareuth zum Training vorbeischauen.
19 März, 2024
Auch heuer bietet der SVV pünktlich zum Start in den Frühling wieder ein gemeinsames Lauf- und Walkingtraining an. Zwar nicht wie im Vorjahr als offizielle „Lauf10-Aktion“, aber keinesfalls weniger motiviert! Losgelöst von einem vorgegebenen Soll werden wir uns auf die Fähigkeiten und Ambitionen der Gruppe einstellen und einfach laufen (oder walken), so weit und so lange es Spaß macht. Und das kann mehr sein, als man anfangs meint: Denn durch die Dynamik einer netten Gruppe trainiert es sich fast wie von selbst und es lassen sich oft längere Distanzen überwinden, als man für möglich hält! Starten werden wir mit den regelmäßigen Trainings mit der Zeitumstellung, also nach Ostern. Geplante Trainingszeiten: Jogging-Gruppe: Dienstag & Donnerstag, 19 Uhr und Samstag, 9 Uhr (ab Sportheim). Walking-Gruppe: Mittwoch um 18 Uhr (ab Turnhalleneingang). Aktualisierte Infos im kommenden Gemeindeblatt und unter www.sv-vogtareuth.de. Generelle Infos und Zugang zu den Chatgruppen bei Ruth Gaßner/Laufen (0151 12762816) und Lisbeth Stadlhuber/Walken (0152 09126711).
19 März, 2024
Mit der Erweiterung des Angebots in verschiedene Richtungen hat der althergebrachte Name Damengymnastik ausgedient: Die Bezeichnung hat die Vielfalt der sportlichen Angebote innerhalb dieser Abteilung einfach nicht mehr angemessen widergespiegelt. Immerhin bietet der SVV hier neben Gymnastikkursen auf verschiedenen Levels auch Pilates und Yoga an. Auch die Lauf- und Walkinggruppe gehört dieser Abteilung an, ebenso das beliebte Eltern-Kind-Turnen sowie die Tanzgruppe Dancing Kids Vogtareuth. Da wir kontinuierlich um eine Erweiterung unseres Angebots bemüht sind, musste ein Name gefunden werden, der nicht nur bezeichnend ist für das aktuelle Angebot, sondern auch offen bleibt für Neues. Und Neues ist immer gerne gesehen bei uns im SVV: Wenn du also ein sportliches Hobby hast und dieses gerne anderen Vereinsmitgliedern nahebringen möchtest, dann bist du bei uns genau richtig! Komm gerne auf uns zu, wir übernehmen die Organisation für DEINEN Kurs – egal ob es eher in die tänzerische Richtung geht, du entspannende Sportarten bevorzugst oder ob du ein echter Fitness-Junkie bist. Kontakt per E-Mail (sv-vogtareuth@web.de) oder Telefon (0175 5686975). Laufend aktualisierte Infos zu den Angeboten der Abteilungen findet ihr unter www.sv- vogtareuth.de – schauts einfach vorbei
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